Die neue Folge der Reihe „Neue Musik und Kammermusik im ORT“ lädt zur Begegnung mit dem Cellisten Othello Liesmann (Jg. 1941) ein. Als zentrales Werk wird er die richtungweisende „sonate für cello solo“ (1960) von B.A. Zimmermann spielen. Diese damals als unspielbar geltende utopische Komposition hat sowohl die klangliche Gestaltung als auch die moderne Spieltechnik des Violoncellos revolutioniert und stellt unglaublichen Anforderungen an den Musiker und Interpreten.
Weitere exemplarische Werke für „cello solo“ ergänzen den konzertanten Teil des Abends. Othello Liesmann ist seit den 1960er Jahren bis heute als aktiver Musiker in der Neuen Musik zum Zeitzeugen der unterschiedlichsten Entwicklungen geworden. Besonders die 1960er bis 1990er Jahre waren dabei eine Zeit des Suchens nach unerhörten Klängen mit Erforschung neuer Spieltechniken und Kombinationen von Klangmöglichkeiten, ungewohnten Formaten und Materialien. Schon früh entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit jungen Komponisten, aber auch den bedeutendsten Persönlichkeiten der Neuen Musikszene.
Othello Liesmann wird an diesem Abend auch über diese künstlerisch aufregende Zeit berichten und mit dem Publikum ins Gespräch kommen.