ort Luisenstr. 116, 42103 Wuppertal
Ein Porträt des ukrainischen Nationaldichters
Gelesen und erzählt von Mark Zak
Musik und Gesang: Svitlana Kavka (Bandura)
Regie: Alexander Olbrich
Svitlana Kavka & Mark Zak
Foto©Oliver Strömer
Kann man den berühmtesten ukrainischen Dichter mit Sarah Wagenknecht, der Heiligen Jungfrau Maria und Fußball in einen Topf werfen und daraus ein gutes, scharfes Gericht zaubern? Mark Zak gelingt genau das. Während Svitlana Kavka mit Bandura, einer ukrainischen Lautenzither, und Gesang dem Publikum die zauberhafte Dichtkunst des Lyrikers näherbringt, zeichnet der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler mit Witz, Humor und ohne jegliches Pathos ein lebendiges Porträt des herausragenden Künstlers und schlägt dabei einen Bogen bis in die heutige Zeit. Mal lyrisch und nachdenklich, mal mit bissigem Humor, immer aber spielerisch und hochmusikalisch. Die Lieder – allesamt Gedichte von T. Schewtschenko – sind bei diesem Abend auf Ukrainisch, der Rest ist auf Deutsch, so dass sich das Projekt sowohl an ein deutschsprachiges wie an ukrainisches Publikum richtet. Uraufführung des Programms war im September 2024 im Theater der Keller in Köln. Seither fanden deutschlandweit etliche Aufführungen statt.
„Unter der Regie von Alexander Olbrich verschmolzen poetische Hommage und feinsinnige Satire zu einem einzigartigen Theatererlebnis“ (Hersfelder Zeitung). „Berührend, aufwühlend, unter die Haut gehend und betörend“ (Lüdenscheider Nachrichten).
Taras Schewtschenko (1814–1861) gilt als der „ukrainische Goethe“. 1814 wird er als Leibeigener in einem Dorf in der Zentralukraine geboren und noch in der Kindheit zum Vollwaisen. Aufgrund seiner außerordentlichen Begabung erlaubt ihm sein Herr in Sankt Petersburg Malerei zu studieren. Der ukrainische Student saugt alle Eindrücke der russischen Metropole in sich auf, lernt Polnisch und Französisch, besucht Vorlesungen über Physik ebenso wie über Kunstgeschichte und Architektur. Seine Gönner, bedeutende Maler und Literaten, veranstalten 1838 schließlich eine Lotterie, um den jungen Mann freizukaufen. Doch sein Durst nach Freiheit, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit ist damit nicht gestillt. Er träumt von einer Welt ohne Leibeigenschaft und Unterdrückung, von einer Welt der Gleichheit und Brüderlichkeit. Sein „Kobsar“ erscheint 1840, und die bis heute berühmte Gedichtsammlung wird zum Meilenstein der ukrainischen Literatursprache. 1847 wird er in Kiew verhaftet, seine Gedichte werden als „revolutionär“ eingestuft. Er starb nach Jahren der Gefangenschaft und Verbannung 1861 in Sankt Petersburg.
Svitlana Kavka ist Sängerin und eine der besten Spielerinnen der Bandura, einer Lautenzither, der Ukraine. Sie hat bis zum Kriegsbeginn über 20 Jahre im Kiewer Staatsorchester gearbeitet.
Mark Zak wurde in Lwiw geboren und wuchs in Odessa auf. 1974 wanderte er mit seiner Familie aus der damals sowjetischen Ukraine aus und lebt in Köln. Die letzten 25 Jahre hat er hauptsächlich als Filmschauspieler gearbeitet und in mehr als 150 nationalen und internationalen Produktionen mitgewirkt (darunter diverse „Tatorte" und Kinofilme wie "The Tourist", "Bang Boom Bang", "Werk ohne Autor" u.v.m.). Als Autor hat er Krimis, Sachbücher, Theaterstücke, Hörspiele (WDR) und Radio-Features (DLf) geschrieben.